Mehr Bildungschancen für Kinder durch Ganztagsbetreuung - Desinteresse von Landesregierung ist ein Risiko.

Kindergartenmotiv mit Buchstaben auf einem Tisch
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Die Freien Demokraten im Kreis Segeberg rufen die schwarz-grüne Landesregierung auf, dringend die Landesaufgaben zu erfüllen, damit ab 2026 der Anspruch auf Ganztagsbetreuung erfüllt werden kann.

Der Vorstand der Kreisliberalen beschloss dazu ein Papier mit dem Titel: „Mehr Chancen für Kinder durch Anspruch auf Ganztagsbetreuung – Desinteresse von schwarz-grüner Landesregierung ist ein Risiko.“ Die FDP erinnert an die katastrophalen Ergebnisse von Studien etwa in den Bereichen Lesekompetenz und Mathematik. Deswegen sei der ab 2026 bestehende Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen sowohl ein Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf als auch eine bildungspolitische Chance.

Die schwarz-grüne Landesregierung gefährde diese Chance. Erst Ende 2024 wolle Bildungsministerin Prien ein Konzept zu den pädagogischen Rahmenbedingungen vorlegen. Auch hat die Landesregierung eine mit den Kommunen getroffene Vereinbarung zur Finanzierung einseitig aufgekündigt. Das habe Kommunen in eine Notlage gebracht. Konkret hatten sich Land und Kommunen darauf geeinigt, dass das Land 85 Prozent der Kosten für die Investitionen übernimmt. Die Landesregierung hat die Einigung wieder in Frage gestellt durch eine unabgesprochene Deckelung der Investitionszuschüsse auf 5170 Euro pro Platz.

Helmer Krane, Kreisvorsitzender der FDP Segeberg sagt dazu: „Bildungschancen für Kinder haben Priorität – Punkt. Die Landesregierung von Daniel Günther zeigt: sie teilt diese Überzeugung nicht. Die Kommunen als Schulträger müssen jetzt bauen. Die Deckelung auf 5170 Euro pro Platz führt bei einem Bau für 250 Schülerinnen und Schüler zu Landesmitteln von rund 1,3 Mio. Euro. Jeder sieht doch, dass das nicht reicht bei den aktuellen Baukosten. Schwarz-Grün riskiert die Ganztagsbetreuung und damit Bildungschancen.“ 

Die Kreis-FDP macht Vorschläge zur erfolgreichen Umsetzung des Anspruchs. Kinder sollten einen körperlichen Ausgleich durch Sport erleben. Wichtig seien auch Sprachförderung und kulturelle Angebote, wie Musik. Um die nötigen Fachkräfte zu finden, wolle man die Ausbildung reformieren und die Anzahl der Plätze Praxisintegrierter Ausbildung (PiA) ausweiten. Es gebe einen Mangel bei den Berufen der Sozialpädagogischen Assistenz und der Erzieherin, bzw. des Erziehers. Dennoch seien die Ausbildungen unvergütet. 

Nora Grundmann, Beisitzerin im Kreisvorstand, erklärt dazu: „Offene Ganztagsschulen sind eine Chance für die Förderung der persönlichen Entwicklung von Kindern. Sie können die immer noch bestehende Chancenungerechtigkeit in Deutschland abbauen. Dieses Ziel erreichen wir aber nur, wenn Kinder in dieser Zeit von pädagogisch kompetenten Fachkräften begleitet werden. Wir müssen also den Fachkräftemangel angehen. Deswegen setzen wir uns für bezahlte Ausbildungen ein. Dies ermöglicht es talentierten und motivierten Menschen, sich in diesem Berufsfeld zu qualifizieren, ohne finanzielle Barrieren befürchten zu müssen. Bildung ist unser gesellschaftliches Zukunftsprojekt.“